Kernstück ist die sogenannte weiße Haut des Großen Konzertsaals, die mit rund 10.000 individuell gefrästen Gipsfaserplatten den Schall sauber hörbar bis auf den letzten Sitz trägt. Keins der Berg-und-Tal-Muster auf der Oberfläche wiederholt sich, und mit einer Rohdichte von 1.500 kg/m³ sind die Werkstoffplatten fast so schwer wie Beton – kein auch noch so klanggewaltiges Stück darf die Saalbekleidung in Resonanz versetzen. Integraler Teil des ganzen Systems sind die Fugen zwischen den Platten.
HOCHTIEF beabsichtigte den akustischen Abdichtungsaufbau in zwei Ebenen auszuführen: eine Kombination aus Dichtband und Dichtstoff. Die erste Abdichtungsebene sollte auf Vorschlag des Anwendungstechnikers von Tremco CPG das Premium-Dichtungsband aus dem illbruck-Sortiment, illbruck TP600 illmod 600 übernehmen, das sich durch die Kombination zahlreicher, nachgewiesen herausragender Eigenschaften auszeichnet. Das Band ist vor allem für seine dauerhafte perfekte Abdichtung bei gleichzeitiger Dampfdiffusionsoffenheit bekannt, nachgewiesen in einem über 20-jährigen Härtetest.
Hier waren allerdings zwei weitere Eigenschaften ausschlaggebend: hohes Raumgewicht für optimalen Schallschutz und Schwerentflammbarkeit (B1), auf die es wie bei den Werkstoffplatten auch in der Fuge ankommt. Darüber hinaus passt sich das Band lückenlos an schwankende Fugenbreiten an. Dies ist besonders an den Verbindungsstellen wichtig, wo die Platten ausgenommen sind und damit noch breitere Fugen aufweisen. Wie zwischen den Platten übernimmt das offenzellige Schaumstoffband auch hier eine saubere akustische Entkoppelung der einzelnen Elemente voneinander und sorgt zusätzlich für Schalldämpfung.
„Diese Lösung traf genau unsere Bedürfnisse“, kommentiert Lutz Hiltmann von Generalunternehmer Hochtief im Rückblick: „Eine Fugenabdichtung, die die komplexen Funktionen der weißen Haut perfekt ergänzt und weiterführt.“
Für die zweite Abdichtungsebene wurde eine Silikonierung gewählt, die schwer entflammbar und mit ebenfalls hohem Raumgewicht das Band TP600 perfekt ergänzt. Mit dem Ergebnis ist man bei tremco illbruck sehr zufrieden: „Wir haben HOCHTIEF bei der Entwicklung und Ausführung bestmöglich unterstützt – und die Akustik ist wie gewünscht ‚glasklar und knusprig‘.“