Hier finden Sie häufig gestellte Fragen zu Dichtstoffen...
Im Sanitärbereich können sowohl Silikon- als auch Hybrid-Dichtstoffe verwendet werden. Es empfiehlt sich hierzu ausgewiesene Produkte zu verwenden, die mit dem Produktfinder auf der illbruck Homepage zu finden sind (siehe Sanitärsilikone GS231, GS232, GS241). Wurde in dem Badezimmer Naturstein (z. B. Marmor) verarbeitet, dann sind entsprechend verträgliche Dichtstoffe zu verwenden (siehe FA870 und FA880).
Primer werden auch als Haftgrundvermittler bezeichnet und dienen in erster Linie dazu, die Haftung eines Dicht- oder Klebstoffs zu verbessern oder in einigen Fällen sogar überhaupt eine Haftung auf kritischen Substraten zu ermöglichen. Daher wird die Verwendung eines geeigneten Primers grundsätzlich empfohlen. Das bedeutet, dass die technische Leistungsfähigkeit eines Dicht- oder Klebstoffs optimal genutzt werden kann. Es gibt Primer für poröse und nicht poröse Untergründe sowie für verschiedene Arten von Dichtstoffen, wie Hybride oder Silikon. Welcher Primer geeignet ist, kann im technischen Datenblatt des jeweiligen Dichtstoffs nachgelesen werden. In der Primertabelle werden Erfahrungswerte für verschiedene Untergründe angegeben.
Hybrid-Dichtstoffe | Acryl-Dichtstoffe | Silikon-Dichtstoffe |
Anwendungsbereiche:
Eigenschaften: Verarbeitung: Besonderheit: | Anwendungsbereich:
Eigenschaften: Verarbeitung: Besonderheit: | Anwendungsbereiche:
Eigenschaften: Verarbeitung: Besonderheit: |
In der Norm DIN 18540 werden Dichtstofffugen im Hochbau zwischen 10 mm und 35 mm erfasst. Die Fugentiefe soll die Hälfte der Fugenbreite betragen, jedoch nicht weniger als 6 mm aufweisen (Grundformel: Fugenbreite zu Ausfülltiefe = 2:1).
Die Fugenflanken müssen parallel verlaufen und tief genug sein, um auch dem Hinterfüllmaterial ausreichenden Halt zu verschaffen. Wenn notwendig, ist dies durch eine geeignete Maßnahme, z. B. einen Glattstrich, zu erreichen.
Nach der Festlegung der Fugendimensionen kann der Dichtstoffverbrauch pro lm errechnet werden.
Ein Dichtstoff sollte möglichst eine konkave Geometrie aufweisen. Dies wird durch die Verwendung einer geschlossenzelligen Rundschnur (z. B. illbruck PR102 PE-Rundschnur) mit glatter Oberfläche und einer konkaven Ausbildung der Dichtstoffoberfläche gewährleistet. Das Hinterfüllmaterial verhindert die Dreiflankenhaftung des Dichtstoffes.
Schimmel braucht längerfristig Feuchtigkeit, Nährstoffe und moderate Temperaturen, um wachsen zu können. Die üblichen Nährstoffe für Schimmel wie Staub und Schmutzpartikel sind so gut wie überall vorhanden und können somit nur durch regelmäßige Reinigung in deren Anzahl reduziert werden.
Zu den häufigsten Ursachen gehören:
Folgen von Schimmelwachstum
Hinweis: Auch wenn heutige Sanitärdichtstoffe fungizide, d.h. pilztötende Zusätze enthalten, darf man nicht von einer dauerhaften Wirkung ausgehen, da solche Schutzmittel im Laufe der Zeit aus dem Dichtstoff ausgewaschen werden.
TIPPS zur dauerhaften Vermeidung:
CE ist französisch und steht für: Conformité Européenne (Europäische Konformität). Mit der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller oder Inverkehrbringer gemäß Verordnung (EG) Nr. 765/2008, „dass das Produkt den geltenden Anforderungen genügt, die in den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft über ihre Anbringung festgelegt sind.“ (Art. 2 Nr. 20). Die CE-Kennzeichnung ist rechtlich kein Gütesiegel, sondern dokumentiert die Einhaltung der in der EU gesetzlich zulässigen Mindestanforderungen zur Gewährleistung von Gesundheitsschutz, Sicherheit und Umweltschutz.
CE Kennzeichnungspflicht besteht für alle Produktarten, die durch Harmonisierungsrechtsvorschriften der EU erfasst worden sind.
Warum tragen nicht alle Dichtstoffe eine CE-Kennzeichnung?
Für Dichtstoffe liegt bisher mit der Normenreihe EN 15651 Teil 1 bis 5 "Fugendichtstoffe für nicht tragende Anwendungen in Gebäude und Fußgängerwegen" eine Harmonisierungsrechtsvorschrift vor. Da ihr Geltungsbereich nicht alle Dichtstoffarten umfasst, gibt es weiterhin Dichtstoffe, die der CE-Kennzeichnung nicht unterliegen.
MEKO-freie Produkte sind umweltfreundlicher (emissionsärmer) und geruchsarm. Diese Technologie hat den Vorteil, dass derartige Silikondichtstoffe kein 2-Butanonoxim (Methyl-Ethyl-Keton-Oxim, kurz MEKO) mehr enthalten.
Überstreichbar ist ein Dichtstoff, der ganzflächig überdeckend mit einem oder mehreren Anstrichen beschichtet werden kann, ohne dass sich schädigende Wechselwirkrungen ergeben (Nicht zu verwechseln mit Anstrichverträglichkeit).
Es wird empfohlen, bewegungsausgleichende Dichtstofffugen nicht vollflächig zu überstreichen, denn keine gängige Farbe hat die Elastizität von Dichtstoffen. Die Folge wären Risse in der Farbschicht, wenn nennenswerte Fugenbewegungen auftreten.
Anstrichverträglich ist ein Dichtstoff, wenn kein Auftreten schädigender Wechselwirkungen zwischen dem Dichtstoff, dem Anstrich und angrenzenden Baustoffen auftritt. Praxisbezogen bedeutet das, dass ein Dichtstoff auf bereits vorhandene Anstriche aufgetragen werden kann.
Die Zulässige Gesamtverformung (ZGV) beschreibt das Dehnungsvermögen eines Dichtstoffes, also die Fähigkeit sich der Bewegung der Fuge anzupassen. Definiert ist ein Prozentsatz von 0 bis 25% und wird vom Dichtstoffhersteller festgelegt.
Beispiel: Wird ein Dichtstoff mit einer ZGV von 25% auf Dehnung und Stauchung beansprucht, darf er von seiner spannungsfreien Nulllage ausgehend, z.B. nur mit ± 12,5% verformt werden. Eine Verformung um z.B. ±25% würde den Dichtstoff überfordern. Die Folge wäre dann ein Kohäsions- oder Adhäsionsbruch.
Hier wird der Kraftaufwand beschrieben, der zur Erzielung einer bestimmten Dehnung (Einheit N/mm² oder MPa) notwendig wäre. Es ist die Kenngröße zur Beschreibung des mechanischen Verhaltens. Es wird unterschieden in:
Niedriger Dehn-Spannungswert ≤ 0,4 N/mm²:
Hoher Dehn-Spannungswert > 0,4 N/mm²:
In Klasse 12,5 entscheidet das Rückstellvermögen über die Einstufung als E (Elastisch) oder P (Plastisch). Klasse 7,5 kennt nur plastische Dichtstoffe (P).
Elastischer Dichtstoff
Dichtstoff, der nach der Verarbeitung vorwiegend elastische Eigenschaften aufweist. Die durch Fugenbewegungen verursachten Spannungen im Dichtstoff sind annähernd proportional der Beanspruchung (gute Rückstellung des Dichtstoffs in seine Ausgangslage nach der Dehnung oder Stauchung).
Plastischer Dichtstoff
Dichtstoff, der nach der Verarbeitung vorwiegend plastische Eigenschaften aufweist. Die durch Fugenbewegungen im Dichtstoff verursachten Spannungen werden sehr schnell abgebaut (es verbleibt aber ein Verformungsrest und der Dichtstoff kehrt kaum in seine Ausgangslage zurück).
Die folgenden Arten von Dichtstoffen werden am häufigsten im Bauwesen verwendet:
Lesen Sie hier alles über unsere Dichtstoff-Arten und deren wichtigsten Eigenschaften.
Die Norm DIN EN ISO 11600 „Hochbau - Fugendichtstoffe - Einteilung und Anforderungen von Dichtungsmassen“ legt die Einteilung von Fugendichtstoffen für den Hochbau entsprechend deren Anwendungen und Leistungsmerkmale fest.
Nach ISO 11600 sind die Dichtstoffe in den technischen Datenblättern und auf dem Verpackungsetikett wie folgt zu bezeichnen:
ISO 11600 - Typ - Klasse- Untergruppe
Die Dichtstoffe werden in zwei Typen eingeteilt: Typ G Verglasungsdichtstoffe und Typ F Baudichtstoffe. Jeder Typ ist weiterhin nach Bewegungsvermögen, Dehnspannungswert und Rückstellvermögen des Dichtstoffs in Klassen und Untergruppen eingeteilt.
Die Klassen 7,5 / 12,5 / 20 / 25 (abgeleitet von den Prozentwerten also z. B. 20 für 20%) geben die max. zulässige Verformung des Dichtstoffs an. TYP G wird nur in die Klassen 20 und 25 unterteilt.
LM (Niedriges Elastizitätsmodul) und HM (hohes Elastizitätsmodul) sind Untergruppen zu den Klassen 20 und 25. Sie beziehen sich auf Dehnspannungswert des Dichtstoffs (HM wenn Dehnspannungswert zumindest einen der folgenden Werte überschreitet: 0,4 N/mm2 bei 23 °C oder 0,6 N/mm2 bei 20 °C).
E (elastisch) und P (plastisch) sind Untergruppen zur Klasse 12,5. Sie geben das Rückstellvermögen des Dichtstoffes an (> 40 % für E und < 40 % für P).
Dichtstoffe können bei den auf dem Datenblatt angegebenen Temperaturen verarbeitet werden. In der Regel sind das +5 °C bis 40 °C. Es ist darauf zu achten, dass auch die Oberflächentemperaturen in diesem Bereich liegen.
Produkte wie Dichtstoffe, Kleber und Beschichtungen können normalerweise auch gut bei hohen Temperaturen verarbeitet werden. Beachten Sie hierzu die Angaben in den technischen Datenblättern.
Bei der Verarbeitung ist jedoch zu beachten, dass sie durch hohe Temperaturen weicher werden und sich das Reaktionsverhalten ändert. Es empfiehlt sich deshalb, den Dichtstoff so weit wie möglich an einem kühlen Ort aufzubewahren. Wichtiger ist es die Auswirkungen hoher Temperaturen auf die Fugenkonstruktion zu bedenken, da die Fugen durch die Ausdehnung der angrenzenden Bauteile schmaler werden. Wenn sich die Fugen dann in kalten Perioden stark verbreitern, kann der Dichtstoff seine maximal zulässige Verformung (ZVG) überschreiten und abreißen.
Nein, Silikon ist nicht überstreichbar, da keine gängige Farbe darauf haften wird.