Der Austausch der Fenster ist eine der wichtigsten und am häufigsten durchgeführten Maßnahmen bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Moderne Rahmen mit Wärmeschutz und hocheffizienten Verglasungen ermöglichen mittlerweile Energiewerte, die noch vor wenigen Jahren unrealistisch erschienen. Doch wie so oft gilt: Ein Werkzeug ist immer nur so gut wie sein Benutzer. Um das Potential heutiger Highend-Produkte wirklich voll auszuschöpfen, und damit auch den Anforderungen möglicher Förderprogramme zu entsprechen, muss deren Einbau bis ins kleinste Detail geplant sein.
Das beginnt bereits mit der Lage der Fenster: Denn traditionell mittig in der Wandleibung einer außengedämmten Wandkonstruktion angebracht, würde der einsparende Effekt der neuen Fenstertechnik größtenteils verpuffen. Vielmehr sollte das Fenster möglichst vollständig in der Dämmebene liegen, um die Wärmebrücke zu minimieren. Die beste Lage lässt sich hier z. B. mithilfe einer Isothermenberechnung ermitteln. Je kleiner die Vorsprünge im Isothermenverlauf ausfallen, desto kleiner ist die Wärmebrücke. Eine entsprechende Optimierung führt zu einer Erhöhung der Oberflächentemperaturen auf der Innenseite und verhindert dadurch die Bildung von Feuchtigkeit – Schimmelgefahr wird so maßgeblich eingedämmt.
Eine veränderte Lage der Fenster verlangt jedoch für die Befestigung komplexere Maßnahmen als bisher. Denn die Fensterelemente werden oft auskragend zur tragenden Wand in der Dämmebene angebracht, was zusätzliche Biegebelastungen in den Befestigungselementen verursacht. Diese müssen vom Befestigungssystem aufgefangen werden. Zudem sind moderne Fensterelemente aufgrund der hochdämmenden Rahmenprofile und Mehrfachverglasungen häufig um ein Vielfaches schwerer als die alten Fenster – erst recht, wenn mit den inzwischen sehr beliebten bodentiefen Fenstern gearbeitet wird. Im Gegenzug werden die für Außenwände verwendeten Steine zunehmend leichter, da verbesserte Dämmeigenschaften aus Lochungen oder Dämmkammern resultieren. Damit sinkt die für die Fensterbefestigung benötigte Lastübertragung deutlich: Wird dies nicht ausreichend in der Planung berücksichtigt, drohen teure Zusatzmaßnahmen auf der Baustelle – was sich wiederum negativ auf die Bauanschlüsse auswirken könnte. Bei der Auswahl der Fensterbefestigung sollte zudem darauf geachtet werden, dass diese möglichst ohne Hohlraumbildung in die Dämmebene integriert werden kann.
Während all diese Maßnahmen auf eine verbesserte Energiebilanz abzielen, gibt es noch einen Aspekt, der sich im Wesentlichen auf die Wohn- und Arbeitsatmosphäre im Inneren auswirkt: die Schalldichtheit. Je weiter das Fenster aus der Leibung herausgeschoben wird, desto größer ist die Gefahr, dass Lärm flankierend in die Innenräume dringen kann. Vergleichende Messungen für Fenster in WDVS-Fassaden haben ergeben, dass sich die Schallschutzwirkung in einem solchen Fall sogar halbieren kann, wenn keine zusätzlichen akustischen Maßnahmen vorgenommen werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Einbruchschutz. Auch hierfür wird vom Planer wie von Ausführenden höchste Aufmerksamkeit gefordert.
Unser Archiv enthält vielseitige Lösungskonzepte für die sichere Befestigung der Fenster, Schutzmaßnahmen sowie eine möglichst schall- und wärmeeffiziente Abdichtung in der Dämmebene. Abhilfe schafft hier beispielsweise ein entsprechend geprüftes Zargen-System.
Bei Fragen können Sie sich gerne an unser Planungsteam Bauanschluss wenden.